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Den vielfältigen Arbeitsschritten und Tätigkeitsbereichen im Holzbau und der Holzverarbeitung entsprechend, gibt es eine Vielzahl an nützlichem Zimmermannswerkzeug. Nicht alle gängigen Werkzeuge sind dabei immer auch für jedes Arbeitsgebiet nötig. Für Spezialarbeiten im Zimmererhandwerk sind wiederum entsprechende Spezialwerkzeuge unerlässlich. Die folgende Liste bietet daher einen Überblick über das wichtigste Werkzeug für Zimmerer, das in keiner Werkstatt fehlen sollte. Ergänzt wird die Zimmerer-Werkzeug-Liste durch Vorschläge für sinnvolle Zusatzanschaffungen sowie eine Auflistung nützlicher Elektro-Werkzeuge und Hilfsmittel.
Traditionelles Zimmererwerkzeug: Das Bundgeschirr
Das Zimmermannswerkzeug besteht traditionell aus robusten Handwerkzeugen und wird in seiner Zusammenstellung auch Bundgeschirr genannt. Es fasst alle Werkzeuge zusammen, die für die allermeisten Dachstuhl- und Fachwerkarbeiten benötigt werden. Dazu gehören:
- Beitel: Beitel, die auch als Stemmeisen oder Stecheisen bekannt sind, werden in verschiedenen Grössen benötigt. Mit Beitel und Klopfholz stemmen Sie Holz und führen Einlassarbeiten durch.
- Bundaxt: Das Zimmerer-Werkzeug wird zum Behauen von Balken genutzt.
- Gestellsägen bzw. Spannsägen: Mit diesen Sägen bearbeiten Sie Bretter oder schneiden Zapfen und Zinken zurecht. In der modernen spanenden Holzverarbeitung ersetzen häufig Maschinen die Spannsägen.
- Klopfholz: Mit dem Klopfholz führen Sie beim Stemmen Schläge auf das Stecheisen aus.
- Stossaxt: Mit dem Zimmererwerkzeug entfernen Sie Splitter, bearbeiten Zapfen, markieren Hölzer und schlagen hölzerne Nägel heraus.
- Zimmermannswinkel oder Winkeleisen: Das Werkzeug erlaubt das exakte Messen eines 90°-Winkels.
- Zimmermannshammer bzw. Latthammer: Mithilfe des Latthammers schlagen Sie Nägel ein oder ziehen sie heraus.
- Zirkel: Das Zimmermannswerkzeug dient zum Übertragen von Massen.
- Nägel und Schrauben: Eine Zusammenstellung gängiger Grössen gehört ebenfalls zur Basis-Ausstattung des Zimmererwerkzeugs.
Das Zimmererwerkzeug sinnvoll ergänzen
Auch wenn es sich beim Bundgeschirr um das Werkzeug handelt, das ursprünglich als essenziell und ausreichend für Zimmerer angesehen wurde, genügt es heute nicht mehr, sich darauf zu beschränken. Die meisten Zimmerer und Zimmerinnen erweitern ihre Ausstattung deshalb zum Beispiel um folgende Werkzeuge und Hilfsmittel:
- Alphawinkel: Gerade bei Arbeiten an Dachstühlen benötigen Sie neben dem 90°-Zimmererwinkel auch den einstellbaren Alphawinkel.
- Durchtreiber: Verbindungselemente wie Bolzen und Stifte lassen sich mit dem Durchtreiber leichter ein- oder austreiben.
- Hobel bzw. Doppelhobel: Den Hobel setzen Sie zur Bearbeitung der Holzoberfläche ein.
- Kneifzange: Wenn das Herausziehen eines Nagels sich als besonders schwer erweist, greifen Sie zur Kneifzange.
- Sägen: Egal, ob Sie zur schmalen Japansäge oder zum traditionellen Fuchsschwanz greifen – Sägen für kleine Schnitte am Werkstück sind ein Muss.
- Schraubzwinge: Mithilfe von Schraubzwingen spannen Sie Werkstücke zur Bearbeitung fest ein.
- Stellschmiege: Mit ihr lassen sich Winkel schnell auf ein Werkstück übertragen.
Damit all diese Werkzeuge und Hilfsmittel in der Zimmerei oder im heimischen Werkraum stets griffbereit sind und dennoch nicht in Unordnung geraten, lohnt sich ausserdem die Anschaffung eines Werkzeugschranks oder einer Werkzeugkiste. Da bei der Arbeit im Holzbau die Sicherheit der Arbeitenden vorgeht, sollten Sie auch an angemessene Arbeitskleidung und eine passende Ausstattung für den Arbeitsschutz denken.
Maschinen und elektronische Hilfsmittel ergänzen das Werkzeug für Zimmerer
In der modernen Zimmererarbeit kommen neben den klassischen Handwerkzeugen auch zahlreiche Elektrowerkzeuge und andere elektronische Helfer zum Einsatz:
- Bohrmaschine: Verbindungen mit Holz- oder Schraubdübeln sind ein echter Klassiker. Unter Zuhilfenahme eines Bohrers sind sie besonders leicht umzusetzen.
- Sägen: Mit handgeführten elektronischen Sägen wie der Stichsäge oder der Handkreissäge bringen Sie Ihre Werkstücke passgenau in Form.
- Taschenrechner: Umfangeiche Berechnungen werden heute kaum mehr auf Papier durchgeführt.
- Zapfenschneider: Für eine Zimmerei lohnt sich unter Umständen auch die Anschaffung eines Zapfenfräsers, um Dübel und Zapfen selbst herzustellen.
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