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Holz ist einer der beliebtesten Baustoffe sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Ob als Fußbodenbelag, Möbelstück oder ganzes Haus, die natürliche Holzstruktur strahlt eine warme, angenehme Atmosphäre aus. Damit das auch dauerhaft so bleibt, braucht der Naturstoff ganz besondere Aufmerksamkeit und Pflege, denn Feuchtigkeit und Kälte setzen ihm genauso zu wie ständige Sonneneinstrahlung. Die gute Nachricht: Es ist relativ einfach, Holz zu pflegen. Wenn Sie die Holzoberflächen regelmäßig reinigen und mit den passenden Pflegemitteln behandeln, schützen Sie sie vor Witterung und Abnutzung.

Passendes Mittel zur Holzpflege wählen

Neben einer sachgemäßen Nutzung ist vor allem eine gründliche Oberflächenbehandlung nötig, um Holz zu schützen. Welche die besten Gegenmaßnahmen sind, hängt davon ab, ob sich das Holz in Innenräumen oder im Außenbereich befindet. Wir zeigen Ihnen, welches Mittel für welchen Einsatzbereich das Passende ist:

HolzlackHolzlasurHolzölHolzwachs
Innenbereich
Außenbereich(✓)(✓)
Feuchtigkeitsschutz
Schutz vor Staunässe(✓)
UV-Schutz
Kratzschutz
Zieht in das Holz ein
Deckend

Wenn Sie Holzmöbel oder Fußbodendielen kaufen, erkundigen Sie sich unbedingt danach, ob und womit das Holz behandelt wurde. So wissen Sie auch direkt, mit welchem Mittel und Holzwerkzeug Sie Ihr Holz pflegen und reinigen sollten.

Wichtig zu wissen ist, dass Sie nicht zwischen verschiedenen Holzbehandlungsmitteln wechseln sollten. Geöltes Holz kann nicht einfach mit einer Holzlasur bestrichen werden und umgekehrt. Deshalb überlegen Sie sich genau, welche Variante am besten geeignet ist und gleichzeitig den gewünschten Effekt erzielt. Auf diese Weise müssen Sie das Holz lediglich regelmäßig auffrischen und nicht komplett neu abschleifen und versiegeln. Welche Vorteile welches Mittel bietet, erfahren Sie nachstehend.

Holzlasur

Holzlasur schützt Holz sowohl im Innen- als auch im Außenbereich wirksam vor Feuchtigkeit und UV-Strahlung. Sie bildet keine zusätzliche Schutzschicht auf dem Holz, sondern dringt vollständig ein, sodass die Maserung und Struktur sichtbar bleiben. Dieser Effekt macht Holzlasur zu einer der beliebtesten Oberflächenbehandlungen.

Zwar reicht das Auftragen von zwei Schichten in der Regel aus, um das Holz gegen Wasser zu schützen, doch die Oberfläche bleibt anfällig für Kratzer und kleine Risse, durch die (vor allem bei Staunässe) dennoch Feuchtigkeit ins Innere eindringen kann. Aus diesem Grund ist Holzlasur nur bedingt für den Außenbereich geeignet. Für dekorative und nicht stark beanspruchte Holzflächen kann sie durchaus genutzt werden, macht jedoch einen regelmäßigen Neuauftrag nötig. Für die Dielen Ihrer Holzterrasse sollten Sie von Lasur absehen.

Holzlack

Die sicherste Variante, um Holz vor Feuchtigkeit zu schützen, ist das Lackieren. Holzlack zieht nicht in das Material ein, sondern bildet eine wasser- und schmutzabweisende Schicht auf der Oberfläche. Sie schützt das Holz zudem zuverlässig vor UV-Strahlung. Die Struktur ist unter der Lackschicht zwar nicht mehr zu erkennen, doch Freunde der natürlichen Holzoptik können Klarlack verwenden, damit die Maserung weiterhin sichtbar bleibt. Farbiger Lack hat hingegen den Vorteil, dass stark mitgenommene und unansehnliche Oberflächen vollkommen unter ihm verschwinden.

Durch die vollkommene Versiegelung der Oberfläche ist Holzlack optimal für stark beanspruchte Flächen im Innen- und Außenbereich.

Holzöl

Wenn Sie Holz einölen, bleiben die Poren des Werkstoffs geöffnet. Das Holz kann weiterhin „atmen“. Dadurch trägt es in Innenräumen zu einem gesunden Raumklima bei. Der Schutz- und Pflegeeffekt von Holzöl hält im Gegensatz zur Lasur jedoch deutlich kürzer an, weshalb die Oberflächen nach mindestens sechs Monaten (bei starker Nutzung schon nach drei bis vier Monaten) nachgeölt werden müssen. Doch selbst dann bleibt das Holz nach dem Einölen weiterhin empfindlich für Kratzer und Staunässe. Wasserspritzer und kleine Pfützen können einer geölten Oberfläche nichts anhaben, wenn Sie die Flüssigkeit zeitnah aufwischen. Staunässe verträgt geöltes Holz hingegen nicht.

Holzöl wird zum größten Teil aus Naturstoffen hergestellt und ist damit eine umweltfreundliche Alternative zu Lackfarben und chemischen Holzschutzmitteln. Am häufigsten kommt dafür Leinöl zum Einsatz. Beachten Sie jedoch die Herstellerangaben, um herauszufinden, welche weiteren Zusatzstoffe enthalten sind. In der Regel werden Chemikalien zugesetzt, die den Trocknungsprozess beschleunigen und die Aushärtung des Öls verstärken. Bei Bio-Herstellern finden Sie Produkte, die diese Zusätze so gering wie möglich halten. Eine bessere Schutzwirkung wird dort häufig durch den Zusatz von Bienenwachs erreicht.

Holzwachs

Wachs ist von Natur aus wasser- und schmutzabweisend und deshalb gut für die Holzpflege geeignet. Allerdings ist der Effekt auch hier nicht von sehr langer Dauer. Die Oberflächen bleiben empfindlich für Kratzer und Stöße. Aus diesem Grund empfiehlt sich Wachs vor allem für die Pflege von Holzmöbeln im Innenbereich. Die Wirkung ist dabei aber umso schöner, denn nach dem Wachsen können Holzoberflächen mit einem weichen Tuch poliert werden, sodass sie einen satten, matten Glanz erhalten.

Welche natürlichen Holzpflegemittel gibt es?

Wer sich für nachhaltiges Bauen entscheidet und sein Holz mit umweltschonenden Mitteln pflegen möchte, kann auf verschiedene Mittel zurückgreifen: Natürliche Öle und Wachse sind frei von chemischen Lösungsmitteln und belasten die Umwelt auch beim Herstellungsprozess nicht.

Holz polieren mit selbstgemachter, natürlicher Politur – so geht‘s

Sie können Holzmobiliar, das mit der Zeit eine stumpfe Anmutung bekommen hat, einen betont edlen Glanz verleihen, indem Sie das Holz polieren. Eine universell für verschiedene Hölzer nutzbare Politur ist mit wenigen Hausmitteln selbst hergestellt. Sie benötigen natürliches Öl wie Walnuss- oder Leinöl sowie Bienenwachs, das Sie im Block oder als portionierbare Pastillen erhalten. So gehen Sie vor:

  1. Erhitzen Sie langsam 100 ml Öl und 20 g Bienenwachs unter stetigem Rühren in einem Topf über dem Wasserbad.
  2. Hat sich das Wachs vollständig aufgelöst, geben Sie die Mischung in ein wiederverschließbares Gefäß.
  3. Lassen Sie die Mischung abkühlen, damit sie aushärtet.
  4. Anschließend nehmen Sie etwas von Ihrer natürlichen Holzpolitur mit einem trockenen, fusselfreien Baumwolltuch aus dem Gefäß ab und tragen sie in kreisenden Bewegungen auf die Oberflächen von Möbeln, Küchenutensilien oder Parkettböden auf.
  5. Nach dem Auftragen lassen Sie die Pflege ins Holz einziehen und nehmen überschüssiges Wachs mit einem trockenen Tuch ab.
  6. Lassen Sie einige Minuten verstreichen, danach können Sie noch einmal abschließend mit einem trockenen, weichen und fusselfreien Tuch das Holz polieren – das sorgt für ein seidiges Finish.

 

Anleitung zur Holzpflege

So sollten Sie vorgehen, um Ihr Holz bestmöglich vor Witterungseinflüssen und Abnutzungserscheinungen zu schützen:

  1. Holz anschleifen

    Holz zur Pflege anrauen mit SchleifpaperAlte Lackschichten sollten zunächst vollständig entfernt und abgeschliffen werden. Wollen Sie geöltes, gewachstes oder unbehandeltes Holz pflegen, reicht es aus, die Oberfläche mit Schleifpapier leicht anzurauen. So kann das Holzmittel gut und gleichmäßig einziehen und trocknet schnell.

  2. Holz reinigen

    Das Holz muss sauber und trocken sein, bevor es gepflegt wirdVor jeder weiteren Behandlung müssen Sie das Holz gründlich reinigen. Die Holzoberfläche muss sauber, trocken und fettfrei sein, damit das Mittel Ihrer Wahl gleichmäßig einziehen bzw. gut trocknen kann. Normalerweise reicht es aus, wenn Sie das Holz dafür mit einem trockenen Tuch abwischen. Staub- und Schleifreste können Sie mit einem Staubsauger aus schwer erreichbaren Ecken und Zwischenräumen entfernen.
     
    Für stärkeren Schmutz können Sie auch Wasser mit milder Seife oder etwas Spülmittel verwenden. Achten Sie aber darauf, das Holz lediglich nebelfeucht abzuwischen und lassen Sie die Oberfläche gut trocknen.

  3. Holz pflegen

    Die erste Schicht bei der HolzpflegeTragen Sie nun für die grundlegende Pflege des Holzbodens die erste Schicht des Lacks oder der Lasur mit einem breiten Pinsel oder einer kleinen Farbwalze auf. Holzöl oder -wachs reiben Sie mit einem weichen, nicht kratzenden Tuch (kein Mikrofasertuch verwenden!) vorsichtig in die Oberfläche ein, bis das Holz kein Öl mehr aufnimmt. Wischen Sie die Rückstände anschließend sorgfältig ab.
     
    Danach muss das Holz gut trocknen. In der Regel dauert das etwa 24 Stunden. Die genaue Trockenzeit sollten Sie immer den Angaben des Herstellers entnehmen.

  4. Holz widerstandsfähig machen


     Holz und Pinsel mit Schutzfarbe: Durch Holzpflege für Widerstandsfähigkeit sorgenDie zweite Schicht des Pflegemittels wird aufgetragen, um das Holz langfristig vor Witterung und Abnutzung zu schützen. Dabei gehen Sie genau wie bei der ersten Schicht vor und warten anschließend ebenfalls mindestens 24 Stunden, bis Sie den Holzboden betreten oder Holzmöbel wieder nutzen.

Schutz vor Witterungseinflüssen verlängert die Haltbarkeit von Holz

Auch wenn der Rohstoff empfindlich auf Witterung und Umweltbedingungen reagiert, kann Holz als Baustoff – unter Berücksichtigung der verschiedenen Holz-Nutzungskassen – für belastbare, langlebige Konstruktionen verwendet werden. Das scheint zunächst ein Widerspruch zu sein, doch die richtige Holzbehandlung macht es möglich.

Je nach Einsatzbereich können Sie unbehandeltes Holz mithilfe von Öl, Wachs und Co. so pflegen, dass es widerstandsfähig gegen Schmutz, Feuchtigkeit und Abnutzungsspuren wird. Die richtige Pflege von Holz verlängert ähnlich wie das Reinigen von Metall die Haltbarkeit des Rohstoffs und schützt vor vorzeitigem Verschleiß. Am besten ist es natürlich, wenn Sie es gar nicht erst so weit kommen lassen. Versuchen Sie deshalb, Holzdielen und -möbel mit der geeigneten Behandlung vor den folgenden Gefahren zu schützen:

  • Wasser: Regen oder Feuchtigkeit kann durch die offenen Poren tief ins Innere des Holzes eindringen, was die Holzfasern aufquellen lässt. Während des anschließenden Trocknungsprozesses stellen sich die Holfasern auf, was zu einer rauen Oberfläche führt. Holz sollten Sie daher unbedingt vor Wasser schützen, denn Feuchtigkeit schafft auch optimale Wachstumsbedingungen für Moose und Pilze. Wenn das Holz über längere Zeit zu feucht ist, beginnt es außerdem zu faulen und wird morsch.
  • UV-Strahlung: Hohe Trockenheit und direkte Sonnenstrahlung trocknen Holz aus. Dadurch wird es spröde und rissig. Zudem bleicht der ursprüngliche Farbton aus, bis nur noch ein blasser Grauschleier bleibt.
  • Insekten: Bäume sind der natürliche Lebensraum unzähliger Insekten und Kleintiere
  • deswegen nisten sie sich auch mit Vorliebe in Holzmöbel und Terrassendielen ein. Termiten und Holzwürmern fressen Gänge in das Holz. Dadurch werden tragende Balken oder Bodendielen instabil.
  • Abnutzung: Werden Holzböden oft mit schmutzigen Schuhen betreten oder Möbel ohne Bodenschoner verrückt, können Kratzer oder Dellen entstehen, die die Optik beeinflussen.

Dringt Wasser oder Feuchtigkeit in das Holz ein, quellen die Fasern auf. Während des anschließenden Trocknungsprozesses richten sich die Holfasern auf. Das führt zu einer rauen Oberfläche, die vor einer weiteren Behandlung abgeschliffen werden sollte.

Holz im Freien vor Feuchtigkeit schützen

Feuchtigkeit und Staunässe gehören im Außenbereich zu den schlimmsten Feinden von Holzbauteilen. Wenn Sie eine Terrasse, einen Zaun oder ein Gartenhaus aus Holz bauen wollen, können Sie durch gezielte Baumaßnahmen von vornherein verhindern, dass die Oberflächen Regen- oder Tauwasser zu stark ausgesetzt sind. Dazu haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Fundament aus Beton oder Zement: Wollen Sie Holz am Boden vor Feuchtigkeit schützen, sollten Sie Holzpfosten für Zäune oder die Unterkonstruktion einer Terrasse nicht direkt in den Boden rammen. Befestigen Sie sie stattdessen mit Metallankern in einem gegossenen Fundament. Auf diese Weise kann keine Feuchtigkeit aus dem Erdreich in den Rohstoff einziehen, das Holz ist wesentlich länger vor Fäulnis geschützt.
  • Abgeschrägte Oberflächen: Achten Sie darauf, dass der obere Abschluss von Holzbauteilen immer leicht abgeschrägt ist und eine möglichst glatte Oberfläche hat – dadurch kann Regenwasser direkt ablaufen. Wenn Sie wollen, können Sie das Holz auch mit Blech zusätzlich vor Nässe schützen. Dadurch vermeiden Sie, dass sich Pfützen bilden, durch die das Wasser langsam in die Holzfasern eindringt und sie aufweicht. Aus diesem Grund sollten übrigens auch Terrassendielen immer leicht abfallend (von der Hauswand weg) verlegt werden.
  • Holzverschalung: Wenn Sie Ihr Haus oder ein Gartenhäuschen mit einer Holzverschalung verschönern, trägt die richtige Montagetechnik dazu bei, das Material vor Nässe schützen. Bretter für Holzverschalungen sind an einer Seite mit einer Nut (Aushöhlung), an der anderen Seite mit einer sogenannten Feder (schmaler, herausstehender Vorsprung, der in die Nut passt) versehen, damit sie leicht ineinandergeschoben und verbunden werden können. Achten Sie bei der Montage darauf, dass die Nutseite der Bretter nach unten zeigt. So kann sich kein Regenwasser in den Nuten sammeln.

Selbst wenn Sie diese baulichen Maßnahmen berücksichtigen, kann erst eine Versiegelung mitsamt der richtigen Pflegemaßnahmen für das Holz dauerhaften Schutz vor Wasser bieten.

FAQ zur Pflege von Holz

Wie kann ich Holz vor Feuchtigkeit und Sonneneinstrahlung schützen?

Mit den richtigen Pflegemitteln lässt sich Holz gegen Witterungseinflüsse wie Nässe und UV-Strahlung schützen: Spezielle Lasuren, Lacke, Öle und Wachse sorgen für den Schutz von Holzoberflächen und wirken Abnutzungserscheinungen entgegen.

Welche Mittel eignen sich für die Holzpflege?

Welches Mittel für die Holzpflege am besten geeignet ist, richtet sich nach der Holzart und Umgebung. In Innenbereichen sind meist Holzöl und -wachs das präferierte Mittel. Um Holz vor Staunässe zu schützen, sind hingegen Lacke die bessere Wahl.

Was muss ich bei der Pflege von geölten und lackierten Holzoberflächen beachten?

Alte Lackschichten sollten vollständig entfernt und abgeschliffen werden. Wollen Sie geöltes, gewachstes oder unbehandeltes Holz pflegen, reicht es aus, die Oberfläche mit Schleifpapier leicht anzurauen. So kann das Holzmittel gut und gleichmäßig einziehen und trocknet schnell.

Woher weiß ich, wann Holz erneut lackiert oder geölt werden sollte?

Um zu bestimmen, wann die Holzpflege nötig ist, sollten Sie sich die Oberfläche genauer ansehen. Wenn Sie Abnutzungsspuren, Kratzer, Verblassung oder Veränderungen in der Farbe bemerken, ist es Zeit für eine erneute Anwendung. In der Regel sollte Holz einmal jährlich nachbehandelt werden, um den Schutz zu erneuern und die Haltbarkeit zu verlängern.

Wie oft sollte man Holz pflegen?

Es wird in der Regel empfohlen, Holzoberflächen mindestens einmal im Jahr mit einem Pflegemittel zu behandeln, um es in gutem Zustand zu halten. Je nach Beanspruchungsgrad und Witterungsbedingungen kann es jedoch notwendig sein, das Holz öfter zu pflegen.

Bildquellen:
© gettyimages.de
 – Milan Markovic, marcduf, Simone Madeo, aywan88