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Ein Schwerlastregal sollten Sie immer fachgerecht, standsicher und stabil montieren, um die größtmögliche Sicherheit zu gewährleisten. Das betrifft vor allem Umgebungen, in denen Flurförderfahrzeuge oder Personen in den Regalgängen unterwegs sind. Beim Aufbau des Schwerlastregals müssen Sie unterschiedliche Dinge beachten – welche das sind, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Allgemeine Aufbauanleitung für ein Schwerlastregal
Vorab wichtig zu wissen: Schwerlastregale gibt es in verschiedenen Ausführungen. Sie sind als Palettenregale, Fachbodenregale, Kragarmregale oder Weitspannregale und weiteren Varianten erhältlich. Je nachdem, welches Modell in welcher Ausführung Sie verwenden, unterscheidet sich daher der konkrete Aufbau eines Schwerlastregals in diversen Details. So darf beispielsweise ein Palettenregal nur am Boden, jedoch nicht an der Wand befestigt werden.
Das grundlegende Vorgehen beim Aufbau eines Schwerlastregals ist aber grundsätzlich gleich oder zumindest ähnlich. Daher finden Sie hier eine universelle Aufbauanleitung für ein Schwerlastregal, welches mit Steckverbindungen montiert, zusätzlich mit Verschraubungen gesichert und im Boden verankert wird.
1. Vorbereitung
Wählen Sie einen geeigneten Standort für das Regal und stellen Sie sicher, dass der Boden eben, stabil und tragfähig ist. Zudem dürfen keine Hindernisse die Montage oder spätere Nutzung des Regals beeinträchtigen.
Überprüfen Sie noch einmal alle Teile auf Vollständigkeit und eventuelle Beschädigungen. Gleichen Sie die vorhandenen Teile mit der Teileliste in der Bauanleitung des Schwerlastregals ab. Zudem verschafft Ihnen das Montagebild eine klare Vorstellung davon, wie die Teile angeordnet und verbunden werden.
2. Montage der Profile
Legen Sie die vier Stielprofile bereit. Diese werden die vier senkrecht stehenden „Säulen“ des Regals bilden. Bei höheren Regalen müssen Sie diese Profile häufig zusammenstecken, sodass beispielsweise zwei Profile zu einer „Säule“ zusammengesetzt werden.
Nutzen Sie für das Zusammenstecken die Profilverbinder (jeweils zwei Verbinder für eine Steckverbindung). Mit einem Gummihammer schlagen Sie die Steckverbindungen ein, ohne das Material zu beschädigen, dann schrauben Sie sie ggf. noch fest.
3. Einfügen der Traversen
Zuerst errichten Sie die beiden Seitenrahmen des Schwerlastregals: Dazu fügen Sie die Längstraversen ein (also jene, welche die beiden Seitenrahmen miteinander verbinden). Schieben Sie zwischen den Stielprofilen anschließend die Quertraversen ein (also die Traversen, die Front- und Rückseite des Regals miteinander verbinden), und zwar auf der Höhe, auf der Sie später die Regalböden einlegen möchten.
Achten Sie darauf, alle Traversen jeweils in der gleichen Höhe bzw. dem gleichen Bohrloch zu platzieren, damit die Regalböden später nicht schief liegen. Zuletzt befestigen Sie die Traversen zur zusätzlichen Stabilisierung an den Stützen.
4. Anbringen der Bodenverstärkungen
Damit Regalböden auch bei starker Belastung auf Dauer tragfähig bleiben und nicht durchhängen, werden bei einigen Schwerlastregalen Bodenverstärkungen in der Mitte der Traversen von Front- und Rückseite eingefügt. Meist brauchen Sie diese nur in kleine Arretiervorrichtungen einzustecken, alternativ werden sie auch festgeschraubt.
5. Regalböden einlegen
Stecken Sie die Schutzkappen an die Regalfüße und stellen Sie das Gerüst auf. Danach können Sie die Regalböden einlegen. Schrauben Sie diese ggf. zusätzlich an den Traversen fest. Prüfen Sie mit einer Wasserwaage, ob das Regal am gewünschten Aufstellort vollkommen waagerecht bzw. senkrecht steht.
6. Verankerung am Boden
Markieren Sie die Bohrlöcher durch die dafür vorgesehenen Löcher in den Schutzkappen, etwa mit einem Bleistift oder Kreide. Bewegen Sie das Regal von seinem endgültigen Aufstellort weg, damit Sie ungehindert bohren können. Sind die Löcher gesetzt, können Sie die Dübel einschlagen. Sie können das Regal nun wieder in Position bringen und mit Bodenankern bzw. Schrauben am Boden fixieren, sodass es gegen ein Verrutschen und Kippen gesichert ist.
7. Stabilitätsprüfung
Überprüfen Sie, ob alle Verbindungen fest sind, das Regal stabil und weiterhin waagerecht steht. Bei Bedarf ziehen Sie die Schraubverbindungen noch einmal nach.
Tipps, um ein Schwerlastregal sicher aufzubauen
Einige Schwerlastregale können Fachlasten bis zu 4.000 kg sicher lagern und zählen deshalb auch zu den prüfpflichtigen Regalen. Sie stellen aufgrund ihres Gewichts dementsprechend ein erhebliches Risiko für die Sicherheit im Lager dar, wenn sie nicht fachgerecht aufgebaut werden. Je nach Regaltyp gehen Sie bei der Montage unterschiedlich vor – beachten Sie dazu immer die Aufbauanleitung des herstellenden Betriebs sowie die Palettenregal-Vorschriften der DGUV.
Im Folgenden haben wir grundlegende Tipps zusammengestellt, die für den sicheren Aufbau eines Schwerlastregals wichtig sind.
- Geschultes Personal hinzuziehen
Aus Sicherheitsgründen müssen Sie ein Schwerlastregal mit mindestens einer weiteren Person zusammen montieren. Je nach Größe des Regals und des Gewichts der Bauteile sind mehrere Hilfspersonen nötig. Alle Beteiligten müssen hinsichtlich der einzuhaltenden Sicherheitsvorschriften gemäß DGUV-Regel 108-007 für den Bau und Betrieb von Schwerlastregalen geschult sein. - Boden prüfen und vorbereiten
Voraussetzung für einen soliden Stand unter Volllast ist ein ebener und fester Untergrund. Der Boden muss unter anderem für das geplante Lastgewicht geeignet und entsprechend widerständig sein. Außerdem muss er weitere technische Voraussetzungen erfüllen. Prüfen Sie vor dem Aufbau des Schwerlastregals den Untergrund auf Schäden, Gefälle oder Unebenheiten. Gleichen Sie diese ggf. mit Bodenplatten oder Belägen aus. - Hilfsmittel und Werkzeuge bereitlegen
Legen Sie alles Werkzeug vor Montagebeginn bereit – Hinweise dazu finden sich in der jeweiligen Aufbauanleitung. Halten Sie zudem optional benötigte Werkzeuge bereit, z. B.
• Schutzhandschuhe für den Schutz der Hände vor scharfen Metallkanten
• Holz- oder Gummihammer für das Zusammenfügen von Steckverbindungen
• Schraubendreher und Schraubenschlüssel in den benötigten Größen
• Spanngurte oder Schraubzwingen zur vorübergehenden Fixierung der Regale
• Bohrschrauber zur Verankerung des Schwerlastregals
• Antirutschmatten für sicheren Stand beim Aufbau - Montageanleitung für Schraub- bzw. Steckverbindungen befolgen
Die Aufbauanleitung gibt vor, in welcher Reihenfolge alle Bauteile zusammenzufügen sind, damit sie fest ineinander einrasten:
• Schwerlastregale als Steckregale werden nur zusammengesteckt – häufig z. B. bei Fachbodenregalen. Optional können sie mit Schraubverbindungen gesichert werden.
• Schwerlastregale mit Schraubsystem werden mit Schraubverbindungen montiert – etwa Weitspannregale oder Kragarmregale.
Verbauen Sie alle Zubehörteile – auch Unterlegscheiben und Traglast-Markierungen. Verwenden Sie nur die Zubehörteile, die in der Montageanleitung aufgeführt und für das Schwerlastregal geeignet sind, um alle Sicherheitsvorgaben zu erfüllen. - Schwerlastregale vor Umkippen sichern
Laut DGUV-Regel 108-007 ist es zwingend vorgeschrieben, Schwerlastregale an der Wand oder im Boden zu arretieren, wenn…
• die Regalmaße ein Höhen-Tiefen-Verhältnis von ≥ 5:1 erreichen, ausschlaggebend ist die oberste Lagerebene
• Regale mit Flurförderzeugen beladen werden, unabhängig von deren Maßen
Sie arretieren ein sicherungspflichtiges Schwerlastregal, indem Sie die tragenden Teile der Rahmenkonstruktion mit dem Boden oder der Wand verankern. Nutzen Sie hochbelastbare Schrauben-Dübel-Verbindungen. Sie können das Regal zusätzlich stabilisieren und nebeneinanderstehende Regale miteinander verbinden.
Erreichen Schwerlastregale eine Höhe von 12 Metern, gelten sie als Hochregallager und müssen spezielle Sicherheitsvorschriften hinsichtlich der Traglasten, des Brandschutzes und zu dokumentierender regelmäßiger Überprüfungen einhalten.
Wichtiges Zubehör für Schwerlastregale – große Lasten sicher lagern
Wenn Sie ein Schwerlastregal aufbauen, lassen sich zusätzlich Zubehörteile integrieren, die den Arbeitsalltag im Lager oder in der Werkstatt erleichtern und sicherer gestalten:
| Schwerlastregal-Zubehör | Funktionen und Vorteile |
|---|---|
| Durchschubsicherung bzw. Rückwandgitter | • wichtig für freistehende Schwerlastregale ohne Rückwand • verhindert, dass Transportbehälter oder Paletten bei Beladung zu weit durchgeschoben werden und her-unterfallen |
| Palettenauszugsvorrichtung | • erhöht Komfort und Effizienz bei Kommissionierung in Palettenregalen • ermöglicht es, Inhalte der Paletten leichter zu errei-chen, ohne diese bei jeder Entnahme aus dem Regal heben zu müssen |
| Abweiserecken | • haben hohe Signalwirkung • sind als Winkel- oder U-Profil verfügbar • können mit Ablenkrollen versehen sein, die vor Kolli-sionen mit Flurförderfahrzeugen schützen • sind bei Palettenregalen Pflicht |
| Rammschutz | • bietet Sicherheit durch Stabilität und Signalfarben • beugt Beschädigungen von Schwerlastregalen vor, wenn Flurförderfahrzeuge oder Hubwagen im Lager unterwegs sind |
| Anfahrschutz für Regale | • optimaler Schutz für Regalständer gegen Anfahr-schäden durch Flurförderzeuge |
| Abrollsicherung | • verhindert, dass Lagergut aus dem Kragarmregal fällt • optimal für die sichere Lagerung von beweglichem Stückgut wie Rohren und Kleinteilen |
| Bauteile mit Erweiterungsoption | • Schwerlastregale können bei Bedarf vergrößert und durch Anbaufelder flexibel erweitert werden • bieten Flexibilität durch Hinzufügen oder Entfernen von Tragarmen oder Fachböden |
Schwerlastregale aufbauen – Sicherheitsvorschriften beachten
Sobald Sie ein Schwerlastregal aufbauen und dieses gewerblich nutzen, sind entsprechende Sicherheitsvorschriften zu beachten. Ohne diese Maßnahmen dürfen Sie Schwerlastregale nicht einsetzen – mitunter müssen Sie kostenintensiv nachrüsten. Deshalb sollten Sie schon bei der Montage des Schwerlastregals darauf achten, die Sicherheitsbestimmungen zu erfüllen.
Dazu gehört unter anderem, dass Sie beim Aufstellen der Regale die Arbeitsgangbreiten für Gabelstapler und Hubwagen einhalten. Die jeweiligen Schwerlastregale müssen außerdem mit der maximalen Traglast pro Regal und Fach sichtbar gekennzeichnet sein, damit Mitarbeitende das Regal nicht überladen. In den Sicherheitsvorgaben für Schwerlastregale und in der Aufbauanleitung finden Sie Hinweise dazu, wie der jeweilige Regaltyp am besten vor dem Umkippen zu sichern bzw. zu befestigen ist.
FAQ zum Aufbau von Schwerlastregalen
Einige Schwerlastregale können mit Fachlasten bis 4.000 kg belegt werden. Da sich dieses Gewicht je nach Höhe und Größe des Regals vervielfachen kann, muss der Untergrund entsprechend widerstandsfähig sein, damit er der Belastung nicht nachgibt. Hierfür sind Betonböden mit entsprechender Stärke am besten geeignet. Für einen stabilen Stand und eine sichere Bestückung ist vorgeschrieben, dass die Seitenteile im Lot stehen. Unebene Böden müssen Sie deshalb vor dem Aufbau des Schwerlastregals unbedingt ausgleichen (Ausgleich von 15 mm erlaubt).
Es gibt sowohl Schwerlastregale zur Steckmontage als auch solche, die mit Schraubverbindungen montiert werden. In der Lagerlogistik kommt aufgrund der höheren Belastbarkeit häufig eine Kombination aus beiden Methoden zum Einsatz. Dabei wird die Rahmenkonstruktion fest verschraubt, während die Träger für die Fachböden lediglich in den Rahmen gesteckt werden.
Die entsprechenden Vorschriften der DGUV-Regel 108-007 besagen, dass Schwerlastregale nur von (mindestens zwei) geschulten Personen aufgebaut werden dürfen. Gegebenenfalls müssen Sie die Regale zusätzlich fixieren, um sie vor dem Umkippen zu schützen und eine sichere Be- und Entladung mit Flurförderzeugen oder anderen Fördermitteln zu gewährleisten. Bevor das Regal in Betrieb genommen wird, müssen die Belastungswarnhinweise zum maximal zulässigen Gesamtgewicht sowie zu einzelnen Fach- und Feldlasten gut sichtbar am Regal angebracht werden.
Bitte beachten Sie: Die hier erwähnten Vorschriften sind nur eine Auswahl der wichtigsten gesetzlichen Vorgaben. Detaillierte Informationen lesen Sie dazu in den aufgeführten und ggf. weiteren Vorschriftensammlungen und Gesetzestexten nach. Bei der konkreten Umsetzung im Betrieb können und sollten im Zweifel außerdem Sachverständige hinzugezogen werden.
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